tanzillus und CAMERATA Bern

Samstag, 19. Oktober 2019 Dampfzentrale Bern

Das CAMERATA Bern gibt am 19. Oktober ein Konzert und sucht eine Gruppe von Tänzern, die im Rahmen ihres Konzertes mit dem Publikum tanzen kommen. Sie möchten eine einfache Choreographie die das Publikum zum Mitmachen motiviert und begeistert.


Als diese Anfrage vor einiger Zeit an mich und Regula Kobel kam, war für uns schon bald klar, dass wir etwas aus dem Tanzillus-Repertoire machen möchten. Dies weil die Tänze simpel und eingängig sind, wir als Initianten sehr frei in der Gestaltung der Choreographie sind und wir auch viele Möglichkeiten haben um mit der Musik zu spielen. Doch wer ist denn dieses CAMERATA Bern überhaupt und auf was lassen wir uns da ein?


Wir haben also zugesagt und begannen mit der genaueren Organisation und Planung. Da ich selber im klassischen Bereich und in einem Orchester musiziere, war mir das CAMERATA schon ein Begriff. Es handelt sich dabei um ein Kammerensemble bestehend aus professionellen Musikern. Ihr Repertoire reicht stilistisch von Klassik und Barock, über zeitgenössische Kompositionen bis hin zu Werken aus den eigenen Reihen. Es kam also die Idee auf, dass doch diese geschulten Musiker gerade unseren Tanz spielen könnten. So haben wir den Musikern also unsere Noten übergeben und daraus kreierte eines der Mitglieder ein stimmiges Arrangement für uns.

Einige Mails, SMS und Telefonate später stehen nun also sechs TänzerInnen rausgeputzt in der Tracht im Konzertsaal der Dampfzentrale in Bern. Es ist ca. 17:30 Uhr und wir sind pünktlich auf die Vorprobe des Ensembles angereist. Freudig und mit grossen Augen begrüssen uns die Musiker des CAMERATA und mit einem herzlichen Händedruck auch die Leiterin Patricia Kopatchinskaja, die bekannt dafür ist gerne barfuss zu spielen.


Gemeinsam studieren wir nun ein, was wir später als Überraschung dem Publikum präsentieren wollen. Zwei der Mitspieler stellen sich gerne zur Verfügung, sie werden mit uns tanzen, anstatt zu spielen.  
Nach der erfolgreichen Vorprobe und einer kurzen Pause für uns beginnt sich nun allmählich das Foyer der Dampfzentrale zu füllen. Kurz bevor die Türen des Konzertsaals geöffnet werden, mischen wir uns unauffällig im mittlerweile gut gefüllten Foyer unter die Konzert BesucherInnen. Für die Zuschauer sind wir noch ein Mysterium im Trachtengewand. Diesen wurde auf dem Konzertprogramm nämlich lediglich ein Überraschungsgast angekündigt, jedoch nicht verraten um wen es sich da genau handelt. Naja, wie ihr euch vorstellen könnt, war es aufgrund unserer Bekleidung also nicht wirklich unauffällig. Schliesslich sassen wir jedoch im Konzertpublikum verteilt und warteten gespannt auf den Konzertbeginn. Für ca. drei Viertelstunden durften wir also vorerst noch in der Rolle des Zuhörers den Klängen des CAMERATA lauschen. Unter dem Titel «Extasy» gaben sie einzigartige Werke zum Besten. Ohne Frage bleibt dabei, dass die dargebotene Literatur nicht nur lückenloses Beherrschen des Instruments von Seiten der Musiker verlangt, sondern auch für den und die Hörerin anspruchsvoll war.


Nach dem letzten Stück stand nun also «Überraschungsgast» auf dem Programm.
Als ob nichts wäre begann das CAMERATA unser Stück zu spielen. Von drei verschiedenen Plätzen aus im Publikum huschten wir rasch auf die Bühne und begannen in einer Selbstverständlichkeit zu tanzen. Fertig getanzt wurden wir unmittelbar mit einem tosendenden Applaus belohnt. Dann die Aufforderung an das Publikum: «Alle sind herzlich eingeladen mitzutanzen». Erleichtert staunten wir, wie viele Gäste sich trauten und nun zu uns auf die Bühne kamen. Nach einer kurzen Erklärung begann das Ensemble wieder zu spielen und die Freiwilligen mit uns zu tanzen. Besonders war nicht nur die Stimmung, sondern auch, dass sich das Orchester in der Mitte aufgestellt hat, so dass wir mit dem Publikum in einem grossen runden Kreis tanzen konnten. Als wir den Tanz einige Male wiederholt hatten und alle ausser Atem waren, nahm dieses Erlebnis dann auch schon sein Ende. Das Feedback war überwältigend positiv und unsere Freude riesig.

 

Wir danken dem CAMERATA für diese einmalige Gelegenheit und sind froh, haben wir die Chance gepackt. Für uns alle war es ein fantastisches Erlebnis und einfach nur schön, unsere Leidenschaft diesem Publikum näher zu bringen.

 


Herzlich danken möchte ich allen Mitwirkenden: Regula Kobel, Chiara Gubser, Jana Strahm, Fabienne Wälchli und Christoph Weber.

 

     Video vom Anlass         

 

Text: Karin Fuhrimann

Foto: Camerata Bern

 

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